Tischtennis ist nicht nur Familien sondern auch Wettkampfsport. Und Tischtennis ist Hochleistungssport, es ist die schnellste Rückschlag-Ballsportart. Der Ball kann eine Geschwindigkeit von 170 km/h mit bis zu 150 Drehungen/Sekunde erreichen. Die Kontaktzeit zwischen Schläger und Ball beträgt ca. 1/500 Sekunde. Ziel ist es, schnell Punkte zu erreichen, eigene Fehler zu vermeiden und den Gegenspieler durch geschicktes Taktieren zu Fehlern zu zwingen. Es ist ein Höchstmaß an Konzentration, Beweglichkeit, Schnelligkeit und Koordination erforderlich. Wesentlich ist auch, dass die Spielzüge des Gegners richtig „gelesen“ werden, nur dann ist es möglich, erfolgreich auf die Schläge zu reagieren.
- Reaktion und Reflexe werden verbessert und die Konzentration wird geschult,
- Ausdauer, Schnelligkeit und Kraft werden trainiert,
- Beweglichkeit und Koordination werden verbessert,
- kann in jedem Alter und in jeder Spielstärke gespielt werden,
- es besteht fast keine Verletzungsgefahr und kann bis in hohes Alter gespielt werden,
- verursacht nur sehr geringe Kosten, Geselligkeit und Fair play kommen nicht zu kurz.
Liebe Eltern, liebe Mitglieder aus organisatorischen Gründen ist für die Teilnahme an allen Sportangeboten ab 2022 eine Onlineanmeldung notwendig. Diese finden Sie untenstehend, eine beliebige
Trainingszeit anklicken um sich anzumelden.
Über das Onlineformular müssen nur die Kinder bzw. Teilnehmer angemeldet werden. Begleitperson müssen sich nicht anmelden.
Höhen und Tiefen des Sports mit dem kleinen weißen Ball
Begeisterte Anhänger des blitzschnellen Spiels um den weißen Zelluloidball am grünen Tisch gab es in der Tölzerstadt schon seit Jahrzehnten genug. Wie so oft fehlten zur Gründung einer dem Tischtennissport verschriebenen Gemeinschaft nur der „zündende Funke“. Für ihn sorgte am 23.Januar 1979 die in den Isarwinkel „zugewanderte“ Christa Alpert, selbst ein As an der grünen Platte und alsbald erklärtes Idol und Vorbild der Tölzer Tischtennis-Freunde. Sie gründete nach eingehender Beratung mit den Verantwortlichen des TV Bad Tölz die Tischtennissparte und ein Ansturm von 40 Kindern und 35 Erwachsenen bewies, dass damit endlich einen „Bedarfslücke“ im Tölzer Sportangebot erkannt und geschlossen worden war. Freilich, mit den zur Verfügung stehenden fünf Platten und einem einzigen Trainingsabend pro Woche in der Realschulturnhalle am „Alten Bahnhof“ war kein Staat zu machen und schon gar kein „Blumentopf zu gewinnen“. Enttäuscht auf den Bänken herumsitzende Tischtennisfreunde, frustriertes Warten auf eine frei werdende Trainingsplatte prägten mehr das Geschehen an den fünf Tischen der Trainingsabende. Schweren Herzens entschlossen sich die Verantwortlichen nach fünf Monaten Trainingsbetrieb zu einem Aufnahme-Stop.
Endlich konnten zwei weitere Tische gekauft werden und einen dritten spendete ein Tölzer Einkaufsmarkt. Mit nunmehr acht Tischen wagte Christa Alpert den Sprung in die Punktspielrunde. Zwei Jugendmannschaften, zwei Damen- und zwei Herren-Teams wurden gemeldet. An sechs Platten wurde fortan um Punkte gekämpft, zwei Tische standen fürs Training bereit. Jetzt hatte man nur noch Kummer wegen des schlechten Lichts in der Realschulhalle. Aber auch diese Sorge löste sich in Wohlgefallen auf, als die Stadt und der Turnverein gemeinsam die Weichen für den Hallenbau an der Jahnstraße stellten. Mit der Tölzer Sporthalle gab’s auch für die Tischtennisspieler optimale Bedingungen. Zweimal pro Woche konnte ab sofort trainiert werden und dies unter „pfundigen“ Lichtverhältnissen.
Am 17. Oktober 1982 wurde das „Ereignis Sporthalle“ auch von den Tischtennisspielern gebührend gefeiert. Christa Apert hatte Europas attraktivsten Tischtennis-Matador Desmond Douglas und einen tschechischen Nationalspieler zu Schaukämpfen verpflichtet und Douglas, die „schwarze Perle“ hielt alles, was sich ein Veranstalter und 400 begeistert Zuschauerversprochen hatten. Christa Apert und Schorsch Scherzer, die am Ende zum Doppelgegen die beiden „Super-Stars“ antraten, machten dabei keine schlechte Figur.
1983 musste Christa Apert aus beruflichen Gründen die Spartenleitung aufgeben. In Schorsch Scherzer fand sie den fachkundigen und nicht minder begeisterten Nachfolger. Unvergessen sin bei den Tölzer TT-Fans die „Secretin-Show“, die Freundschaftsbegegnung der verstärkten Tölzer Mannschaft mit der hochklassigen Vertretung von Sparta-Prag und andere Tischtennis-Ereignisse, die samt und sonders bewiesen, dass die Tölzer Sporthalle auch für diese Sportart geradezu „maßgeschneidert“ ist.
Aufwärts-Trend verzeichnet die Tischtennis-Sparte des TV Bad Tölz auch im Jubiläumsjahr. Vier Herrenmannschaften und je ein Damen-, Mädchen- und Jungen-Team sind für die Punktspiele gemeldet, wobei Sepp Dörfler die erwachsenen Aktiven betreut, während Dominik Schernau und Stefan Schmid fürs Jugendtraining zuständig sind. 110 Tischtennispielerinnen und – spieler zählt die Abteilung, zu den wichtigsten Terminen alljährlich die Tölzer Stadtmeisterschaften zählen. Spartenleiter Scherzer hofft, dass der „harte Kern“ der Tölzer Tischtennis-Begeisterten auch im Jubiläumsjahr des Hauptvereins wacker zusammenhält und dass die 1. Herrenmannschaft, die 1990 den Aufstieg zur 3. Bezirksliga geschafft hat, weiter für positive Bilanzen sorgen kann. Damit, so Spartenleiter Schorsch Scherzer, „Tischtennis in Bad Tölz weiter im Gespräch bleibt!“
Der rasante Mitgliederzuwachs an Tischtennis-Fans der Anfangszeit konnte nicht von Dauer sein. Anfang der 90er Jahre stagnierte das Mitgliederwachstum. Dies hatte aber keine Auswirkung auf die Begeisterung und Dynamik der Abteilung, denn mit Schorsch Scherzer hatte sie einen treibenden Motor, der sich voll und ganz dem Tischtennis widmete. 1993 gab er allerdings nach 12 Jahren die Tätigkeit als Abteilungsleiter ab. In den darauf folgenden Jahren unter ständig wechselnder männlicher Führung fehlte es in der Tischtennissparte an Kontinuität. Dieser Umstand und das zunehmende Sport- und Freizeitangebot in Tölz haben ihre Spuren hinterlassen (Tribut zollen). So wurde die Ausrichtung der Tölzer Stadtmeisterschaften 2005 eingestellt und auch die Mitgliederzahl verringerte sich kontinuierlich. In dieser schwierigen Zeit übernahm im April 2009 mit Brigitte Wannek wieder eine Frau das Ruder, die es im Januar 2013 an Ariane Fedtke übergab. Aktuell hat sich die Mitgliederzahl bei ca. 50 Aktiven eingependelt.
Dass nicht nur die Tischtennisabteilung des Tölzer Turnvereins eine schwierige Zeit durchmacht, sondern der Tischtennissport im Allgemeinen, zeigt sich an verschiedenen Maßnahmen, die der deutsche Tischtennisverband in den letzten Jahren beschlossen hat. Im Jahr 2000 erhöhte man die Ballgröße von 38 mm Durchmesser auf 40 mm, so dass das schnelle Spiel mit der kleinen Zelluloidkugel langsamer wurde und so für den Fernsehzuschauer leichter zu verfolgen ist. Ebenso sollte die ein Jahr später erfolgte Verkürzung der Gewinnsätze von 21 auf 11 Gewinnpunkte und die geänderte Anzahl an Gewinnsätzen die Attraktivität steigern. Eine weitere Neuerung aus dem Jahre 2014, die Abkehr von mit der kleinen, weißen Zelluloidkugel zu Plastikbällen, hat sich jedoch noch nicht flächendeckend durchgesetzt.
Trotz der zwischenzeitlich schwierigen Phase gab es natürlich auch verschiedene Höhepunkte, auf die die Tölzer Tischtennisabteilung zurück blicken kann.
Zum 25 jährigen Jubiläum der Tischtennissparte organisierte der damalige Abteilungsleiter Jürgen Michl im Oktober 2004 einen dreitägigen Abteilungsausflug. Mit Kind und Kegel brachen 25 Leute nach Südtirol auf. Im Vordergrund stand in erster Neben Linie das gesellige Beisammensein, welches bei Wanderungen, Spiel und Essen nicht zu kurz kam.
In sportlicher Hinsicht nahmen zu den besten Zeiten fünf Herren-, zwei Damen- und zwei Jugendmannschaften teils mit großem Erfolg am Ligaspielbetrieb teil. So konnte die 1. Herrenmannschaft im Jahr 2007 als Gruppenerster der 1. Kreisliga nach 17 Jahren nochmals in die 3. Bezirksliga aufsteigen, die 1. Damenmannschaft schaffte im Jahr 2000 sogar den Sprung in die Bayernliga. Dies führte dann auch zur Wahl als Mannschaft des Jahres des Tölzer Turnvereins. Unter der engagierten Leitung von Harald Roth erlebte der Schüler und Jugendbereich einen nicht geahnten Aufschwung mit teilweise 30 Kindern im Jugendtraining. Die intensive Arbeit mit der Jugend zahlte sich 2011 mit dem Aufstieg der 1. Jugendmannschaft 2011 in die 2. Bezirksliga aus.
Fester Bestandteil der jährlichen Aktivitäten sind neben dem Spielbetrieb, der Vereinsmeisterschaft und dem Weihnachtsjuxturnier auch die Ausrichtung von Turnieren auf Kreisebene mit der Jugendkreismeisterschaft bzw. der Jungendkreisrangliste, aber auch überregional die oberbayrischen Seniorenmeisterschaften. 2011 konnten mehrere Tölzer Spieler den Heimvorteil bei diesem Turnier nutzen und die Tischtennisabteilung somit weitere sportliche Erfolge verbuchen. Der TV Bad Tölz konnte u.a. Andreas Bokor zum 1. Platz in der Konkurrenz Herren Einzel 50 C/D gratulieren und in der Herren Doppelkonkurrenz 40/50 belegten Wolfgang Schmel und Marius Fabian ebenfalls den ersten Platz.
Sportlich befinden sich die Mannschaften auf einem gleichbleibenden Leistungsniveau. Die Damen kämpfen nach wie vor in der Landesliga um ihre Punkte, die erste Herrenmannschaft in der 1. Kreisliga, die zweite, dritte und vierte Herren in den unteren Kreisligen. Im Jugendbereich ist die Abteilung momentan froh überhaupt eine Jugendmannschaft melden zu können, denn nach dem studienbedingten Wegzug von Jugendtrainer Harald Roth 2012 war ein rapider Rückgang der jugendlichen Tischtennisspieler zu verzeichnen. Um den Mangel an jüngeren Tischtennisfans und einer Überalterung der Tischtennisabteilung entgegen zu wirken, setzen neue Jugendleiter und -trainer Sascha Panizza und Abteilungsleiterin Ariane Fedtke alle Hoffnungen in gezielte Aktionen an den örtlichen Grundschulen, so wie einer Beteiligung am KISS (Kinder Sportschule) – Ferienprogramm. Optimistisch blickt Abteilungsleiterin Ariane Fedtke in die Zukunft, in der Hoffnung künftig vielleicht auch wieder eine Schülermannschaft melden zu können, damit der Tischtennissport in Bad Tölz auch in Zukunft seinen Platz hat.